Hendrik Beikirch - Krieger - Städtische Galerie im Park Viersen

9 Aug – 6 Sep 2020
Städtische Galerie im Park Viersen 
1 Rathauspark
41748 Viersen

Öffnungszeiten: 
Dienstag bis Samstag 15-18 Uhr
Sonntag 11-18 Uhr und nach Vereinbarung

Ein fester Begriff in der Graffiti- und Streetart-Szene wurde Hendrik Beikirch (*1974) – bekannt auch unter seinem Tag ecb – durch seine brillanten Schwarz-Weiß-Porträts. Seine Wandgemälde nahmen im Laufe der Zeit monumentale Dimensionen an. Beispiele seiner bis zu 70 m hohen Murals faszinierten in der Galerie im Park 2016 im Rahmen der Ausstellung „Mensch im Blick“. Nun kehrt Hendrik Beikirch mit einer besonderen Einzelausstellung nach Viersen zurück. Die Galerie im Park präsentiert erstmals seine aktuelle Werkreihe „Krieger“.
Der Mensch ist es, der bei Hendrik Beikirch im Mittelpunkt seiner Arbeiten steht. Diese stellen zwar das Äußerliche dar, legen den Fokus jedoch nach intensiver Beschäftigung mit dem Modell auf das Innere des Dargestellten, auf sein Wesen.
Zu finden sind seine beeindruckenden Groß-Bildnisse an Fassaden weltweit von New York bis Marrakech, von Neu Delhi bis Toulouse, von Köln bis Moskau. Das Gesicht des 37jährigen Bodo Lutze wurde durch Beikirchs Malerei 2019 zum Denkmal für die Hüttenarbeiter im saarländischen Neunkirchen. Seine Motive findet der Künstler meist auf ausgedehnten Reisen, die nicht selten Expeditionen ähneln. Für die Auswahl sind soziale und gesellschaftliche Positionen nicht von Bedeutung, sondern viel mehr die besondere Charakteristik der Gesichter, die Geschichten erzählen.
Die Werkreihe „Krieger“ befasst sich mit Personen, die in Konflikte verwickelt sind – was auch immer das Wort „Konflikt“ bedeuten mag. Ob Soldaten in Kriegsgebieten, ob Hooligans oder Sicherheitskräfte: Beikirchs Arbeiten zeigen Menschen, die sich in Oppositionen befinden.

Die Arbeiten, mit Lack gesprüht und mit Tusche gemalt, sind von jeglicher Farbigkeit befreit. Grau- und Schwarztöne wechseln einander ab und lenken den Blick auf das Wesentliche. Die charakteristische Technik ist dabei vergleichsweise grob. Von Nahem betrachtet verliert sich der Blick in abstrakter Farbführung. Erst mit Abstand zeigt sich das Bild im Ganzen. Beikirchs Stil lässt Unreinheiten zu und haucht dem Porträt Seele ein. Die meisten Werke bestehen aus mehreren Leinwänden unterschiedlicher Größe und Tiefe, die auf die vielen verschiedenen Wahrheitsebenen hinweisen, die jeder Konflikt in sich birgt. Die unterschiedliche Tiefe der verwendeten Keilrahmen bewirkt sich verändernde Lichtverhältnisse, Schattenwürfe der einzelnen Leinwände aufeinander variieren.
Indem Beikirch keine Verweise auf Länder oder konkrete Konfliktsituationen vornimmt, vereinen sich die gegnerischen Personen und zeigen auf, dass Unterschiede unbedeutend sind. Die Serie macht deutlich, dass jeder eine eigene individuelle Wahrheit, Wünsche und Hoffnungen in sich trägt, egal auf welcher Seite derjenige steht. Die kompromisslose Gegenüberstellung der Porträtarbeiten innerhalb der Ausstellung offenbart einmal mehr, dass der Mensch als Mensch immer vereint sein wird.
Den aktuellen Bedingungen entsprechend wird auf eine Eröffnungsveranstaltung verzichtet. Die Ausstellung ist unter den aktuell geltenden Corona-Schutzbestimmungen geöffnet vom 9. August bis zum 6. September, für die Führungen ist eine Voranmeldung erforderlich.

Text von Städtische Galerie im Park, Viersen
 
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag: 15.00 bis 18.00 Uhr
Sonntag (Feiertag): 11.00 bis 18.00 Uhr
Eintritt frei
Rathauspark 1, 41747 Viersen
Telefon: 02162 / 101160
galerie@viersen.de